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Dekarbonisierung von Prozesswärme
für Hüni + Co in Friedrichshafen
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Die HÜNI+CO GmbH nutzt Prozesswärme für die Wärmebehandlung ihrer Funktionsbeschichtungen bei Temperaturen zwischen 200 und 500 °C. Derzeit wird diese Wärme überwiegend aus Erdgas, Öl und in geringerem Umfang aus Netzstrom erzeugt.
 

Ziel der Studie

Die Untersuchung zielte darauf ab, eine alternative Energieversorgung zu entwickeln, die den CO₂-Fußabdruck des Unternehmens signifikant reduziert, eine hohe Autarkie erreicht und gleichzeitig die Energiekosten senkt. Dabei sollte die Amortisation der Investition wirtschaftlich vertretbar bleiben. Grundlage der Analyse war eine detaillierte Erfassung des zeitlichen Verlaufs von Strom- und Wärmebedarf über ein ganzes Kalenderjahr. Hierbei zeigte sich eine starke Abhängigkeit des Energieverbrauchs von Arbeitstagen (Montag bis Freitag) und arbeitsfreien Tagen (Samstag und Sonntag).
 

Ergebnisse der Untersuchung

1. Photovoltaikanlage für Grundversorgung

Im ersten Schritt wurde eine Photovoltaikanlage dimensioniert, die im Sommer nahezu den gesamten Strombedarf deckt. Überschüssiger Strom wird an arbeitsfreien Tagen ins Netz eingespeist. In den Wintermonaten muss jedoch weiterhin ein erheblicher Anteil des Stroms aus dem Netz bezogen werden. Die Jahresbilanz zeigt eine Eigenverbrauchsquote von 54 % und eine Autarkierate von etwa 37 %.

2. Integration eines thermischen Energiespeichers

Um den überschüssigen PV-Strom von arbeitsfreien Tagen effizient zu nutzen, wurde ein Konzept entwickelt, das auf einem großen Hochtemperatur-Wärmespeicher basiert. Ergänzend kommt ein kleiner Batteriespeicher zum Einsatz. Sensitivitätsanalysen ermöglichten die optimale Dimensionierung der Systemkomponenten – bestehend aus einem elektrischen Heater, dem Thermal Energy Storage (TES) und der Batterie –, um eine wirtschaftlich rentable Lösung zu erzielen.
 

Schlussfolgerung

Die Simulationsergebnisse belegen, dass ein Hochtemperatur-Wärmespeicher, der mit regenerativ erzeugtem Strom betrieben wird, eine nachhaltige und wirtschaftliche Lösung für die Dekarbonisierung von Prozesswärme darstellt.
Dieses System reduziert nicht nur CO₂-Emissionen erheblich, sondern senkt auch die Energiekosten des Unternehmens. Dank der hohen Wirtschaftlichkeit sind die Amortisationsraten der Investition besonders attraktiv – insbesondere bei großem Wärmebedarf. Zudem ermöglicht das System die Elektrifizierung und Speicherung von Hochtemperaturwärme bis zu 1.000 °C.

Mit dieser zukunftsweisenden Technologie zeigt HÜNI+CO, wie Prozesswärme nachhaltig und wirtschaftlich gestaltet werden kann – ein bedeutender Beitrag zur Energiewende in der Industrie.

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